Aktuelle Beiträge
Glencore Aktionärsversammlung: Verbesserung der Selbstdarstellung
In diesem Gebäude, das dem Glücksspiel und der Fiktion gewidmet ist, unterschied sich die diesjährige Glencore-Hauptversammlung von der des letzten Jahres durch die Geschmeidigkeit der Selbstdarstellung des Unternehmens. Die Antworten auf die Fragen der Aktionäre waren zwar immer noch kurz, aber prägnanter als im letzten Jahr. Der Vorsitzende und der Vorstandsvorsitzende hatten ihre Hausaufgaben gemacht und wurden nur einmal aus dem Konzept gebracht, als eine Frage zu Kohleverkäufen nach Israel gestellt wurde. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Antworten die Realität der von den Aktivitäten des Unternehmens betroffenen Arbeitnehmer und Gemeinden widerspiegeln. Das Wohlwollendste, was man über das Unternehmen sagen kann, ist, dass es nach wie vor große Unterschiede in der Wahrnehmung gibt.
Tabaco 23 Jahre vertrieben: Es ist Zeit zu reagieren.
Dreiundzwanzig Jahre nach der gewaltsamen Vertreibung aus Tabaco gibt es weder eine kollektive Umsiedlung noch kollektive und individuelle Entschädigungen für die Mitglieder der Gemeinschaft von Tabaco.
Die Vertreibung der afrikanischstämmigen Gemeinschaft von Tabaco in La Guajira, Kolumbien, machte Platz für den Kohletagebau Cerrejón, den größten in Lateinamerika. Die Mine gehört Glencore, einem Schweizer Unternehmen.
In diesen 23 Jahren hat sich das Leben von Generationen von Tabaco-Bewohnern drastisch verändert. Es ist Zeit zu reagieren, Glencore. Aus diesem Grund haben verschiedene NGO und Aktivisten einen Brief an Juan Carlos García, Social Affairs Manager, Carbones del Cerrejón Ltd, geschrieben.
14 Gemeinschaften des Cesar fordern das kolumbianische Verfassungsgericht auf, eine Grundrechtsklage über die Minenschliessung zu überprüfen
Die Grundrechtsklage (tutela) wurden von 14 Gemeinschaften und Gewerkschaften im Cesar eingereicht und verlangt, dass sie als Betroffene in der Definition der Schliessungspläne in Bezug auf die Umweltaspekte der beiden Kohleminen von Glencore Prodeco ein Mitspracherecht erhalten. Sie haben deshalb das Verfassungsgericht gebeten, die Gerichtsbeschlüsse der vorgelagerten Instanzen zu überprüfen. Am 30. April 2024 wird das Verfassungsgericht darüber befinden, ob Sie den Fall zur Überprüfung auswählen oder nicht.
Unsere Themen
Kolumbien ist ein von Gegensätzen geprägtes Land. Geographisch und kulturell präsentiert sich Kolumbien in einer unvergleichlichen Diversität. Obwohl sich Kolumbien gerne als älteste Demokratie Lateinamerikas sieht, trüben über 60 Jahre Bürgerkrieg und damit einhergehend eine chronische und umfassende Krise der Menschenrechte das Bild. Dabei sind die Menschenrechte auf allen Ebenen – bürgerlich-politische, wirtschaftliche, soziale, kulturelle und kollektive Rechte – betroffen. Seit 2016 besteht ein Friedensabkommen zwischen der Regierung und der ältesten Guerrilla Südamerikas – der FARC-EP. Dies sollte ein Zeichen des Wandels sein, der definitive Schritt in Richtung Frieden für Kolumbien. Leider gibt es verschiedene Strukturen und Probleme, die dem Frieden im Weg stehen. Dazu zählt unter anderem die Drogenpolitik, die weiterhin repressiv und auf Kosten der Schwächsten geführt wird, sowie die ungleiche Landverteilung. Auch bestimmte Teile der Wirtschaft profitieren von einem bewaffneten Konflikt und der Missachtung von Menschenrechten.
All dies sind Themen, welche die ask! – 1987 von Kolumbien-Interessierten gegründet – mit ihrer Informations- und Lobbyarbeit behandelt und sich damit für eine Verbesserung der Situation einsetzt.